
Asthma bronchiale
Asthma bronchiale meint eine entzündliche Erkrankung der Atemwege. Kennzeichen ist eine besondere Empfindlichkeit der Bronchien gegenüber verschiedenen Reizen. Diese können allergischer Art sein, wie z. B. Pollen oder Hausstaubmilben oder auch sogenannter unspezifischer Art, wie z. B. kalte oder warme Luft, feuchtes Klima oder staubhaltige Luft.
Informieren Sie sich an dieser Stelle weiter über Asthma bronchiale:
Was ist Asthma bronchiale?
Was ist Asthma bronchiale?
Charakteristisch für Asthma ist ein chronischer Verlauf mit anfallsartiger Verschlechterung. Typische Beschwerden sind Husten, pfeifende Atemgeräusche mit Engegefühl in der Brust und verspürter Luftnot. Häufig tritt diese in den frühen Morgenstunden auf.
In Deutschland erkranken ca. 10 – 15 Prozent der Kinder und 5 – 7 Prozent der Erwachsenen an einem Asthma bronchiale. Das Asthma bronchiale stellt bei Kindern die häufigste chronische Erkrankungsform dar. Wie bereits angedeutet, werden zwei Formen des Asthmas unterschieden. Zum einen das sogenannte allergische Asthma (auch extrinsisches Asthma). Hier gibt es eine genetische Disposition, d. h., Kinder erkrankter Eltern haben ein erhöhtes Risiko, ebenfalls an einem allergischen Asthma zu erkranken. Häufige Auslöser können hier z. B. Pollen von Birke, Erle oder Hasel sein.
Auch Hausstaubmilben können zu einem Asthma führen. Patienten mit einem allergischen Asthma bronchiale leiden häufig auch an einem Heuschnupfen. Oft geht dieser im zeitlichen Verlauf den Asthma-Beschwerden voraus.
Vom allergischen Asthma wird das sogenannte nicht-allergische Asthma (intrinsisches Asthma) unterschieden. Häufig findet man eine chronische Entzündung der Nasennebenhöhlen. Das sogenannte nicht-allergische oder intrinsische Asthma findet man häufiger in höherem Lebensalter. Auslöser sind oft Infekte der oberen Atemwege.
Daneben gibt es entsprechend auch eine Mischform aus beiden Asthmaformen. Eine besondere Form bildet das sogenannte berufsbedingte Asthma. Hier kommt es durch entsprechende Exposition am Arbeitsplatz zur Auslösung asthmatischer Beschwerden. Zu nennen ist hier z. B. das sogenannte Bäckerasthma (Mehlstauballergie) oder das Asthma bei Schreinern im Kontakt zu Holzstäuben. Grundsätzlich führen sowohl die allergischen als auch die nicht-allergischen Auslöser immer wieder zu ähnlichen Symptomen:
Aufgrund der Überempfindlichkeit der Bronchien kommt es zu einer krampfartigen Verengung sowie einem Anschwellen der Bronchialschleimhäute mit Bildung von reichlich zähem Schleim. Dies führt zu einer Verengung der Atemwege mit den typisch pfeifenden, brummenden Atemgeräuschen, löst Hustenreiz aus und führt zu einem Engegefühl in der Brust. Aufgrund der Verengung der Atemwege kann Luft nicht mehr gut ein- und ausströmen. Die Atemmuskulatur muss vermehrte Arbeit leisten. Dies wird vom Patienten als Luftnot verspürt. Da das Ausatmen erschwert ist, bleibt oft ein Rest Luft in der Lunge. Es kommt zu einer Lungenüberblähung, die wiederum zu einer zunehmenden Beanspruchung der Atemmuskulatur führt.
Grundsätzlich ist Asthma eine chronische, d. h. lebenslange Erkrankung. Gerade bei Kindern kann sich diese aber durchaus in der Pubertät zurückbilden. Möglicherweise taucht sie dann im Erwachsenenalter wieder auf, es ist aber auch eine dauerhafte Heilung möglich.
Wie wird Asthma bronchiale diagnostiziert?
Wie wird Asthma bronchiale diagnostiziert?
Zunächst erfolgt eine ausführliche Anamnese. Hierbei geht es um die Symptome wie Luftnot oder Husten. Außerdem versucht der Arzt herauszufinden, ob die Beschwerden zu besonderen Zeiten oder an bestimmten Orten auftreten. Auch auslösende Situationen sind von Interesse.
Im weiteren findet eine umfangreiche Lungenfunktionsdiagnostik statt. Hier wird untersucht, ob bereits eine Einschränkung der Lungenleistung vorliegt, ob diese durch Medikamente beeinflussbar ist oder ob sich bei normaler Lungenfunktion eine Überempfindlichkeit der Bronchien nachweisen läßt.
Ggf. sind noch ergänzende Untersuchungen wie die Anfertigung eines Röntgenbildes oder eine Allergie-Testung notwendig.
Wie wird ein Asthma bronchiale behandelt?
Wie wird ein Asthma bronchiale behandelt?
Grundsätzlich ist ein Asthma bronchiale gut zu behandeln. Die Lebensqualität und die Lebenserwartung entsprechen damit häufig der eines gesunden Menschen.
Unbehandelt kann sich die Erkrankung über die Jahre allerdings verschlechtern und zu nicht wieder rückgängig zu machenden Veränderungen am Bronchialsystem führen.
Ziel einer ausreichenden Asthma-Therapie ist eine Beschwerdefreiheit des Patienten. Man spricht dann von einer guten Kontrolle des Asthma bronchiale. Verschiedene Medikamente kommen bei der Behandlung des Asthma bronchiale zum Einsatz. Je nach Schweregrad der Erkrankung kommt ein einzelnes oder eine Kombination von verschiedenen Medikamenten in Frage. Viele davon lassen sich bequem mit Hilfe verschiedener Techniken inhalieren. Damit gelangen die Wirkstoffe direkt an den Ort des Geschehens, die entzündete Bronchialschleimhaut. Hierdurch sind die Nebenwirkungen im Körper minimiert. Hauptwirkstoff ist in der Asthmatherapie das Cortison. Hier wird die antientzündliche Wirkung von Cortison ausgenutzt.
Aufgrund der eben beschriebenen Möglichkeit, den Wirkstoff direkt zu inhalieren, sind nur geringe Cortisonmengen für eine erfolgreiche Behandlung notwendig. Gefürchtete Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme, Osteoporose, Schädigung der Magenschleimhaut oder auch psychische Veränderungen sind dadurch selten.
Sollte eine alleinige Medikation mit einem Cortisonpräparat nicht ausreichen, kann mit verschiedenen, in der Regel bronchienerweiternden Medikamenten, wie z. B. Formoterol oder Salmeterol gearbeitet werden. In seltenen schweren Fällen des Asthma bronchiale kann aber auch die Gabe von Cortison in Tablettenform sinnvoll sein. Hier ist dann auch durch regelmäßige Kontrollen durch den Arzt auf mögliche Nebenwirkungen zu achten bzw. vorbeugend zu handeln.
Neben der medikamentösen Therapie ist es wichtig, dass der Patient seine Erkrankung gut kennt und auch selbst regelmäßig mit Hilfe eines Peak-Flow-Meters kontrolliert. Hierbei handelt es sich um ein kleines Gerät in Taschenformat, mit welchem die Lungenfunktion täglich zu Hause oder am Arbeitsplatz getestet werden kann. Mit Hilfe dieser Messung kann der Patient rechtzeitig eine Verschlechterung der Erkrankung feststellen und frühzeitig die medikamentöse Therapie anpassen. Es hat sich bewährt, Patienten an einer Asthma-Schulung teilnehmen zu lassen. Hier erfahren sie in der Regel an zwei ca. dreistündigen Terminen alles Wissenswerte über Ursache und Therapie ihrer Erkrankung.
Informationen über Inhalationstechniken
Informationen über Inhalationstechniken
Weiterführende Informationen zu den verschiedenen Inhalatoren und deren Anwendung finden Sie auf der Deutsche Atemwegsliga-Inhalationstechnik
Schwer behandelbares Asthma bronchiale
Schwer behandelbares Asthma bronchiale
In der Regel kann man heute ein Asthma bronchiale gut behandeln. Es gibt aber Fälle, in denen trotz einer Therapie der Patient unter bedeutenden Symptomen leidet. Häufig ist dann eine mehr oder weniger ständige Gabe von Kortison zusätzlich zu den inhalierbaren Medikamenten notwendig. Aufgabe des Arztes ist es, die Ursachen der anhaltenden Beschwerden zu klären. Zunächst muss überprüft werden, ob die Inhalationstechnik vom Patienten beherrscht wird. Auch Begleitmedikamente wie Betablocker, die oft zur Blutdrucksenkung eingesetzt werden, können zu Asthmabeschwerden führen.
Wenn ein allergisches Asthma vorliegt, ist es wichtig, die auslösenden Allergene zu meiden. So kann z.B. ein Schimmelpilzbefall in der Wohnung zu einer ständigen allergischen Reaktion mit Asthmabeschwerden führen. Auch Haustiere können ein fortwährender allergischer Reiz sein.
In manchen Fällen sind besondere Therapieformen bei einem schwer behandelbaren Asthma bronchiale angezeigt, die wir auch in unserer Praxis anwenden.